Meine Leidenschaft für die Darstellenden Künste hat sich mir schon in sehr jungen Jahren offenbart, sei es im Musizieren, Tanzen oder Schauspielen. Als engagierte Mutter zweier Kinder erlebe ich tag täglich mit Freude, wie ansteckend und hilfreich mein spielerischer Zugang zum Leben sein kann.
Als ich mit 18 Jahren beschloss ins Ausland zu ziehen, um mich abseits meiner mir bekannten Welt zu erfahren und zu erkunden, entschloss ich einer anderen Liebe zu folgen: der Liebe zur Literatur und zum Geschichten erzählen. Ich jobbte schon damals neben dem Studium in der Anleitung von Kindergartentheaterkursen und Kindergeburtstagen, wo für mich das gemeinsame Geschichtenerzählen und -erspielen immer schon eine zentrale Rolle gespielt haben.
Das Leben in Israel war ein sehr befreiendes für mich, da ich mich als Jugendliche und junge Erwachsene gefangen gefühlt hatte in stark verankerten und mich hemmenden Lebens- und Weltbildern. So schaffte ich es, durch die Ferne zu meinem ursprünglichen Sozialisationsraum wie durch das hautnahe Erleben einer sehr spontanen und lebensnahen Alltagskultur, mich selbst ganz neu zu erleben. Ich fing an, viele Dinge zu hinterfragen, die mir plötzlich nicht mehr so naturgegeben erschienen. Diese Erfahrung spielt sehr stark in meine Theaterarbeit ein, da ich den Theaterraum als freien Experimentierraum sehe, wo meine Schüler*innen den Alltag hinter sich lassen können und sich selbst neu erfahren und neu erfinden können.
Eine der großen Realisierungen in Israel war politischer Seite. Aufgewachsen als Jüdin und Tochter einer Israelin in Wien, einem Ort mit einer sehr problematischen noch recht jungen Geschichte, war ich als Kind schon immer fasziniert gewesen von der Stärke, dem Mut und der Entschlossenheit derjenigen, die nicht einfach so hinnahmen, was ihren Mitbürgern zustieß, sondern aufstanden, wo Unrecht zu Recht wurde und unter lebensbedrohenden Umständen Widerstand leisteten.
Meine Masters Abschlussarbeit an der Universität Tel Aviv bearbeitete das Theater des mir bedeutsamen Dramatikers und Lyrikers Bertolt Brecht. Die Idee der Gleichberechtigung aller Menschen war für mich immer im Vordergrund gestanden. Jeglicher Art von Unterdrückung müsse entgegnet werden. Als ich immer mehr über die Geschichte und die gewaltsame Unterdrückung der Palästinenser erfuhr, begann ich einen starken Wunsch nach Veränderung zu verspüren – hin zu einer Gesellschaft, in der Sicherheit, Freiheit und Menschenrechte für alle gewährleistet sind.
In meiner gesamten pädagogisch-künstlerischen Arbeit ist es mir ein wichtiges Anliegen, auf unterschiedliche Weisen zurückgehaltene und unterdrückte Stimmen zu stärken und hörbar zu machen, sei es auf individueller, wie auch auf politischer Ebene.
Und so ist mein Theater ein partizipatives, selbstwirksames und selbstermächtigendes. Ich möchte eine Vielfalt an Stimmen und Geschichten hörbar machen, möchte all meinen Schüler*innen die Möglichkeit geben sich selbst im Spiel zu erkunden und ihre eigene Stimme zu erkennen, zu stärken und sie auf die Bühne zu bringen. Mein Studium der Theaterpädagogik bei Lisa Kolb nach dem Theater der Unterdrückten hat mich einen Weg gelehrt, alle meine Leidenschaften zu vereinen und mit viel Liebe, Empathie, Achtsamkeit und Leidenschaft meine Schüler*innen auf ihrem eigenen Weg zu begleiten.
Pädagogische und künstlerische Arbeit, Aus- und Fortbildungen:
- BA Englische Literatur und Filmwissenschaften und MA in Allgemeiner Literaturwissenschaft an der Universität Tel Aviv, Israel.
- 8 Jahre Gesangsunterricht bei unterschiedlichen Lehrerinnen: Klassik, Jazz und mittelöstlich.
- Sängerin und Songwriterin in verschiedenen Aufstellungen, u.a. Liberation of Colour und Natalie Tamar.
- Veranstaltung von Kindergeburtstagen in Tel Aviv, Israel.
- Anleitung von Theatergruppen und Workshops für verschiedene Altersgruppen (Kindergarten, Hort, Schule Erwachsene) seit 2003 in Tel Aviv und Wien.
- Ausbildungen zur Kindergruppen- und zur Eltern-Kind-Gruppenleiterin, Wien.
- 2,5 Jahre Eltern-Kind Musikspielgruppen-Anleitung im Zentrum Nanaya, Wien.
- Theaterpädagogik bei Lisa Kolb, Basis- und Aufbaulehrgänge zwischen 2013 und 2023, Wien.
- Fortbildungen, Kurse und Workshops: Körpertheater bei Willi Gansch, Personagentheater bei Christian Suchy, Improvisationstheater bei Werner Landsgesell, 9 Jahre Stimmbildung bei unterschiedliche Lehrern (Klassik, Jazz, Musical, Weltmusik), Contemporary und Improvisations-tanz diverse Lehrer, Movement Lab, Danceability, Yoga Practice, Psychodrama, etc.
- Auftritte als Rosafi, als Ana Lyrette, div.